|
Anstatt auf Silizium setzt Nanosolar bei der Herstellung seiner Solarzellen und -module auf eine Verbindung aus Kupfer, Indium, Gallium und Diselenid (CIGS). "Neben dem alternativen, aber bereits bekannten Material kommt bei Nanosolar außerdem ein radikal anderer Herstellungsprozess zum Einsatz. Die Solarzelle wird auf eine Metallfolie gedruckt", streicht Oldekop heraus. So könne auf die Einrichtung von Reinräumen und Vakuumzellen - wie in der Silizium-basierten Produktion üblich - verzichtet werden.
Aufgrund der Verwendung eines klassischen Halbleiters sieht Oldekop bei den Nanosolar-Modulen auch keine Stabilitätsprobleme, wie sie insbesondere beim Einsatz organischer Materialien durchaus vorkommen können. "Unsere Module sind auch nach 20 Jahren noch einsatzfähig", meint der Nanosolar-Chef und beruft sich auf im Dünnschicht-Segment übliche Tests. Im Vergleich zur Silizium-Konkurrenz sieht sich das Unternehmen im Vorteil. "Siliziumzellen sind in der Produktion deutlich teurer. Darüber hinaus herrscht derzeit ein Mangel am Rohstoff Silizium", so Oldekop gegenüber pressetext.
Was den Wirkungsgrad angeht, sieht sich Nanosolar im Dünnschicht-Segment bereits vorn und fast auf Augenhöhe mit den Silizium-basierten Modulen. Nanosolar erreicht in der Produktion nach eigenen Angaben einen Wirkungsgrad im zweistelligen Bereich. Die Dünnschicht-Konkurrenz scheitert derzeit noch an der Zehn-Prozent-Hürde. Herkömmliche Siliziumzellen erreichen Wirkungsgrade zwischen 15 und 18 Prozent. Der Rekordwert liegt bei 40 Prozent und konnte mit sogenannten Konzentratorzellen aufgestellt werden.
Nanosolar wurde Ende 2001 in den USA von Martin Roscheisen gegründet. In Deutschland ging die Nanosolar GmbH im vergangenen Jahr an den Start. Für den Ausbau in den USA und Deutschland hat Nanosolar in einer erfolgreichen Finanzierungsrunde 100 Mio. Dollar eingesammelt. Auch eine Erweiterung der Produktionsstätte in Luckenwalde wird nicht ausgeschlossen. "Wir verfügen dort über 55.000 Quadratmeter. Die Fabrik steht auf 5.000 Quadratmetern. Es wäre also logisch auszubauen", so Oldekop abschließend im pressetext-Gespräch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen